Samstag, 28. November 2009

Es haut euch sicher total aus den Latschen, so schnell wieder von uns beiden zu hören! Damit hätte wohl keiner gerechnet. Aber unverhofft kommt oft! Und wer liebt keine freudigen Überraschungen?!


Ta ta ta ta: So here we are!

Gerade im Moment sind wir schleichend wieder auf dem hoffnungsvollen Weg der Genesung. Die letzten 7 Tage waren doch eher geprägt von aufmüpfigen Verdauungen, zu hohen Körpertemperaturen und leider auch von der etwas unangenehmen Disziplin des Rückwärts-Essens. Aber Unkraut vergeht ja bekanntlich nicht.

Ich befürchte, das jugendlicher Leichtsinn und eine ordentliche Portion Pech die Begründer unseres Zustandes sind.

Aber schonmal vorab: ES HAT SICH GELOHNT & WIR BEREUEN NICHTS!

Jetzt aber doch erstmal von vorne.

Donnerstag den 12.11. war nun endlich der Zeitpunkt gekommen, dem wir seit der Ankunft hier in Indien entgegen gefiebert haben: Einweihungsfeier des neuen Hostel-Gebäudes. Für dieses denkwürdige Ereignis reiste natürlich, die für PRACHODANA zuständige Frau Braun an, mit einem Heimats-Kilo für jeden von uns.

Zu den eingeflogenen Schätzen gehörten unter anderem: (Trommelwirbel...) der einzigartige, unverwechselbare Dr. Oetker Gala Schokoladen-Pudding, ein Falt-Pfefferkuchen-Haus, das hier mitten im staubigen Hassan einen zarten Hauch von Vorweihnachtszeit versprüht und eine grosartige, umfassende Sammlung schnulziger, spannender, lustiger und einfach nur herzerweichender DVD's. Danke an die beiden besten Mami's der Welt, die Zuhause wacker die Stellung halten.

Bei der Feier wurde viel begrüßt und noch mehr gedankt und dazwischen lagen die Aufführungen unserer Hostel-Mäuse. Danach wurde in mehreren Schichten viele verschiedene Gerichte verspeißt, wie immer natürlich auf Bananenblättern. Mit dem Festmahl war die Einweihungsfeier recht abpruppt beendet; und Ängste wie: eine Rede halten zu müssen oder spontan auf die Bühne gebeten zu werden und was singen zu sollen ist uns Gott sei Dank erspart geblieben und so konnten wir die Feierlichkeit so richtig genießen.







Zwei Tage drauf waren die beiden Vikasana-Mädchen für einen Blitzbesuch hier bei uns in Hassan angekündigt, um ein Meeting mit uns und Frau Braun zu haben.

Was uns das Wiedersehen mit den beiden um 100% versüßte war der spontane Entschluss, den wir am Abend vorher getroffen und genehmigt haben lassen , dass wir einen Projekbesuch den beiden abstatten und einfach mit zurück fahren würden. Gesagt, getan!

An der Stelle können wir nur nochmal ein dickes DANKE an das, unserer Meinung nach, unkomplizierteste Projekt überhaupt richten.

An dem Samstagabend haben wir einfach nur das tolle Gefühl, endlich wiedermal in einer Gruppe zu sein genossen, sind von einem Thema ins andere gefallen und waren nicht zu stoppen in unseren Erzählattacken.

Sonntags haben wir zunächst mal das Gelände der beiden besichtig, die Kinder kennengelernt und am Nachmittag einen kleinen Ausflug auf eine Spielwiese gemacht. Von den Kindern sind wir sofort adoptiert worden und hätten ihrer Meinung sicher noch länger bleiben können.

Am Abend haben wir zusammen gekocht ; Nudeln mit Pesto, was die beiden in Bangalore erbeutet und mit uns schwesterlich geteilt haben!






Am Montag sind wir zusammen mit den Kindern um 6 Uhr aufgestanden und dann hieß es erstmal Frühsport im Koma-Zustand.












Nach einem reichhaltigen Frühstück gings mit dem Bus zu einem Tempel der unterhalb des Kallathigiri-Wasserfälle in den Fels geschlagen ist.


Leider hatte es in dem Moment begonnen zu regnen, in dem wir aus dem Bus stiegen. Aber was so eine echte Inderin ist, die kennt weder Kälte noch Nässe. Also gings immer vorwärts in Richtung Tempel. Dort angekommen veranstaltete eine große Menschenmasse gerade eine Verehrungszeremonie in Anbetung des Gottes Shiva.

Das war ja ganz nett aber nich eigentliches Ziel unserer Exkursion. Direkt neben dem Tempel geht ein felsiger Anstieg steil nach oben, für unsere ungeschulten und ignoranten Augen sah es eher nach schlechter, glitschiger Felswand aus. Aber die austausch Mentorin Shruti beharrte unumstößlich darauf, da müssten wir hoch und danach würds ganz harmlos weiter gehen.

Fragt nich wie wir da hoch gekommen sind, wir sind!

Oben angekommen, öffnete sich wie ein Tor zu einem Märchenschloss, das völlg vergessen hinter einer großen, dornigen Hecke verborgen liegt; öffnete sich für uns der Blick zu dem wohl zauberhaftesten und unberühertsten Stückchnen indischen Dschungels. Von da an ging es gute 2 Stunden barfuß durch den Matsch (und ich will nicht wissen was sonst noch durch unsere Zehen gequiltschtert ist).

Alleine der Regen-Marsch hat ausgereicht um uns bis auf die Unterwäsche durchzuweichen. Da tut sich plötzlich hinter einer Biegung ein Badebecken mit Wasserfall zum drunter stehen und Erlebniss-Rutsche auf. Auf die Plätze und.... „Hosen aus und hinein ins eisige Nass“ hieß unser Motto.

Nach einer halben Stunde Badespaß beendete ein neugieriger, gefräßiger Affe, der unser Marschgepäck wahnsinnig interessant fand, unser ausgelassenes Besammensein apruppt.






















Völlig durchtränkt und mit schlotternden Gliedern traten wir den Rückweg an.

Auch in dem Bus, der uns zurück nach Tarikere brachte , hinterließen wir triefend nasse Flecken auf den Sitzen.

Zurück im Projekt duschten wir sehr heiß und aßen zu Abend.

Wir hatten ein tolles Wochenende und doch hatten wir rießige Sehnsucht nach unseren Kindern und den lieben Menschen hier aus Prachodana.

Seit Donnerstag dieser Woche hat nun endlch der langersehnte Umzug begonnen und nun freuen wir uns ganz arg und können es kaum noch abwarten endlich mit unseren Kindern und unseren Freundinnen unter einem Dach zu leben.

Jetzt senden wir euch viele liebe Grüße in das vorweihnachtliche Deutschland.

Eure Weihnachtswichtel

Mili & Mili

1 Kommentar:

  1. Danke, dass ihr so ein tolles 4-er Team seid, dass sich gegenseitig trägt und stützt. Ich bin so gespannt, alles zu sehen und zu erleben, wie es bei Prachodana so zugeht.
    Bis zum Dienstag!

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